Sunday, April 10, 2011

Alte Akten

Postsendung
Meine Verbindung zu Osnabrück beruht auch auf der jährlichen Zustellung der Osnabrücker Mitteilungen. Der Osnabrücker Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück ist Herausgeber. In der jüngsten Ausgabe Band 115 berichtet Raimond Reiter über "die Opfer der NS-Psychatrie aus Osnabrück". Viele Quellen werden genannt. Aber ich vermisse eine über die Euthanasie an den Patienten des ehemaligen Landeskrankenhauses. Die Akten des Landeskrankenhaus, die jetzt im Staatsarchiv Osnabrück liegen müssten. 1985 habe ich meinen Zivildienst im LKH abgeleistet und eine meiner Aufgaben war die Archivierung der alten Patientenakten seit dem 19. Jahrhundert. Der Geruch der verstaubten und süßlich riechenden Dokumente in Kellerräumen des historischen LKHs auf dem Gertrudenberg ist mir noch gut in Erinnerung. Akte um Akte sind wir durchgegangen und haben sie für die Registrierung dokumentiert. Die Übergabe an das Staatsarchiv stand bevor. Und auffällig: Die Abgänge gegen Ende der NS-Herrschaft. Die Patienten wurden ermordet, Herkunft Ostfriesland, Emsland bis zum Osnabrücker Land. Kenntlich gemacht durch sich wiederholende rote Kreuze. Das Ende einer Psychatrie, die nach 1850 so hoffnugsvoll begonnen hatte (alle sind heilbar). Scheinbar ist dieses Archiv unberücksichtigt für die aktuelle Arbeit geblieben, schade. Oder ich habe etwas übersehen. Als Quellen werden jedenfalls andere Dokumente aus anderen Archiven genannt.

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